Meine Frau verliert ihre Schlüssel und ich meine Nerven!

„Wo hast du schon wieder die Schlüssel hingelegt?“

Mein Satz des Monats, ach was red ich, wenn nicht des Jahres. Wenn’s dafür jedes Mal einen Euro gäbe, könnt ich mir echt was leisten damit. Es ist nicht das erste Mal. Es ist auch nicht das zweite Mal. Es ist, sagen wir mal, ein wiederkehrendes Erlebnis, das sich langsam in mein Nervenkostüm eingräbt. Wer kennt das Gefühl sonst?

Neulich erst, wir wollten zur Schwiegermutter fahren, weil sie Geburtstag hatte. Kuchen war im Kofferraum, ich warte unten im Auto, Motor läuft. Keine Frau. Nach zehn Minuten steig ich aus, rauf in den zweiten Stock. Sie steht da, panisch, durchwühlt ihre Tasche, schaut unters Sofa. Ratet mal, was fehlt? Genau. Die Schlüssel.

Das Beste daran. Wir finden sie fast immer wieder. Unter einem Schal, in der Jacke, die sie letzte Woche anhatte, oder einmal, und das ist jetzt wirklich kein Scherz, im Brotkasten. Yapp, im BROTKASTEN! „Ich war abgelenkt“, sagt sie dann. Und ich, was soll ich sagen? Man will ja keinen Ehestreit wegen einem Bund Schlüssel.

Aber irgendwann reicht’s. Ich will einfach Frieden. Bitte Herr Gott im Himmel. Kein Detektivspiel mehr jeden zweiten Tag. Ich hab vor ein paar Wochen auf Der Standard einen Artikel gelesen, der mir echt aus der Seele gesprochen hat: Männer wollen daheim nicht diskutieren, wir wollen einfach unsere Ruhe. Kein Drama. Kein Suchen. Nur sitzen, vielleicht ein Bier, oder meinetwegen ein Tee und einfach einmal nichts.

Also jetzt hab ich einen Plan. Erstens mal Apple AirTags. Diese kleinen Wunderdinger, die dir am Handy zeigen, wo dein Zeug ist. Zweitens ein Schlüsselsafe von Rottner (passenderweise haben die grad Super Angebote) neben der Wohnungstür. Ein fixer Platz, da kommen die Schlüssel rein und nirgends sonst. Wie im Büro, nur daheim. Klar, wird sie am Anfang schimpfen, dass das zu kontrolliert ist. Aber hey, wenn ich mir dadurch fünf graue Haare im Monat erspar, ist es mir das wert.

Lustig, wie so was Kleines wie ein Schlüssel zum Symbol wird. Für Alltag, für Zusammenleben, für die kleinen Kompromisse, die man halt eingehen muss, damit man nicht komplett durchdreht.