FML. Sorry, dass ich heute damit anfangen muss. Aber es ist Montag, ich sitz wieder im Büro. Draußen nieselt’s, kuschelige 12 Grad und meine Finger frieren am Kaffeehäferl fest wie ein Ertrinkender an einem Rettungsring. Irgendwo in der Ecke höre ich das rhythmische Tippen eines Kollegen, das klingt wie das ständige Piepen vom Rückwärtsgang eines Müllautos. Und während ich in meinen Bildschirm starre, zieht mein Kopf zurück nach Dubrovnik. Zu Sonne, Meer und glatten Steinwegen, die unter Flip-Flops klacken.
Ich war nur übers Wochenende dort, aber es fühlt sich jetzt schon an wie ein Mini-Urlaub aus einem anderen Leben. Oder wie ein schäner Traum, aus dem man grad aufgewacht ist. Schon beim ersten Schritt in die Altstadt hat’s mich erwischt. Diese Häuser! Ich hab ein Foto gemacht vom Rektorenpalast, ja, ich weiß, klingt nach Schulamt, ist aber in echt ein traumhaft schöner Palast aus hellem Stein mit filigranen Säulen und zwei Fahnen, die im Wind tanzen. Auf dem Platz davor tummeln sich Menschen, manche auf der Suche nach Schatten, andere nach dem perfekten Selfie. Ich war eher auf der Suche nach einem kühlen Bier.
Samstagabend sind wir einfach drauflos gegangen. Die Stradun, diese glänzende Hauptstraße aus poliertem Stein, war wie ein Filmset. Links und rechts Lokale, kleine Shops und immer wieder Leute, die einen anlächeln, ohne Grund. Von dort hab ich ein Foto gemacht, wo man hinten den Uhrturm sieht und den Srđ-Berg, der wie ein Wächter über der Stadt thront. Ganz ehrlich: Ich hab selten so eine charmante Stadt gesehen, und ich hab Wien wirklich gern.
Am Sonntag sind wir dann rauf auf die Stadtmauer. Alter Schwede, dieser Blick! Ich hab ein Bild davon gemacht, das müsste das mit den orangenen Dächern sein. Unter uns das glitzernde Meer, rundherum diese uralten Mauern, fast so, als würden sie die Zeit draußen halten wollen. Und dann das nächste Foto: du siehst die Insel Lokrum, die Felsen, die direkt ins Wasser fallen, und diese bunte Parade aus Kajaks. Ich hab sogar überlegt, eins zu mieten, aber ganz ehrlich: Ich lag lieber auf einer Terrasse mit einem Espresso und hab geschaut.
Jetzt sitz ich da, mit Wollpulli und Bürolicht. Die Erinnerungen sind noch warm, die Finger nicht. Und ich denk mir: So ein Wochenende kann kurz sein, aber es bleibt lang im Kopf. Vielleicht fang ich gleich an zu googeln, wie man nach Split kommt. Oder Sardinien. Oder einfach wieder zurück nach Dubrovnik.
Manchmal sind’s die kurzen Reisen, die einem am meisten geben. Danke Dubrovnik, fürs Durchatmen, fürs Staunen, und für Sonnenbrand auf der Nase. Bis bald, ich komm sicher wieder.